schlucksprechstunde

Die Schlucksprechstunde wird interdisziplinär durch den Direktor der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde und einer Logopädin der Abteilung für physikalische Therapie und Rehabilitation am ukb durchgeführt. Bis 2012 war dies Ricki Nusser-Müller-Busch, inzwischen gibt es ein Team an Logopädinnen, die an der Sprechstunde beteiligt sind.

Ambulante Patienten werden durch niedergelassene HNO-Ärzte an die Sprechstunde von Prof. Dr. Seidl überwiesen oder konsiliarisch aus Krankenhäusern, Reha-Kliniken und Langzeiteinrichtungen vorgestellt.

Die Patienten und ihre Begleitpersonen (Angehörige, Lebenspartner, Therapeuten, Pflegende) füllen vor Beginn der Untersuchung einen Anamnesebogen aus, in dem u.a. bisherige Erkrankungen, Operationen, Medikamenteneinnahme, Beginn der Schluckstörung, Art und Lokalisation der Beschwerden, Art und Konsistenz der Ernährung und Dauer der Mahlzeiten erfragt werden. In einem Selbsteinschätzungsbogen sollen danach auf einer linearen Skala die Schwierigkeiten mit den verschiedenen Konsistenzen und eine Bewertung der Einschränkung der Lebensqualität durch die Schluckstörung angegeben werden. Diese Angaben und die vom Patienten mitgebrachten Vorbefunde ergeben in den meisten Fällen einen Hinweis auf die Art und Schwere der Schluckstörung.

Stationäre Patienten werden nach einer logopädischen Eingangsuntersuchung aus den verschiedenen Kliniken des Hauses vorgestellt. Diese Vorstellung erfolgt nur bei Bedarf, z.B. wenn durch die klinische Untersuchung der zugrunde liegende Pathomechanismus der Störung nicht ausreichend erklärt werden kann, eine mögliche Aspirationsgefährdung des Patienten oder – bei Vorliegen einer Trachealkanüle – das Management (Umstellung von geblockter auf ungeblockte oder Sprechkanüle, etc.) beurteilt werden müssen. Die Patienten kommen aus den Kliniken Neurologie mit Frührehabilitation und Stroke Unit, Neurochirurgie, der HNO-Heilkunde, der Unfall- und der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie (MKG), der Inneren Medizin und den Zentren für Rückenmark- und Brandverletzte. Tragbare Endoskope ermöglichen es, diese Untersuchungen mobil in der Klinik auf allen Stationen (Intensivstation, Weaningstation etc.) durchzuführen.

Es werden regelmäßig Untersuchungen im Rahmen der Überprüfung der außerklinischen Intensivtherapie (AKI) durchgeführt. Diese Untersuchungen erfolgen entweder in der Schlucksprechstunde oder, wenn mehrere Patienten einer Pflegeeinrichtung untersucht werden sollen, auch vor Ort.

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